Lieblingsort, Kraftort, Lebensort?
Erfahre warum es wichtig ist, der Sehnsucht zu folgen! Und was das mit Deinem Ort zu tun hat.
Vorwort
Heute, 27.01.2022, bin ich seit 4 Tagen mit Katrin und unserem Sohn auf Mallorca. Wir hatten einfach keinen Bock auf den Winter in Deutschland - zu kalt, zu grau, zu wenig Sonne. Im November 2021 kam die Idee auf, in diesem Winter nach Mallorca "überzusiedeln". Nachdem diese Idee uns Freude bereitet hat, gab es einige wunderbare Zufälle, und ziemlich schnell war die Idee umgesetzt und alles Wichtige gebucht.
Und so fuhren wir mit unserem vollbepackten Auto los, machten eine Übernachtung in Frankreich und setzten in Barcelona mit der Fähre über nach Palma de Mallorca. Wir kamen in den frühen Morgenstunden an, es regnete und es war noch stockdunkel. Die Übergabe der Finca, die wir mieten, war erst in ein paar Stunden. Wir fuhren zu einer sehr guten Bäckerei in Sa Rapita (Süden), die auch zum Glück schon offen hatte. Dort frühstückten wir ausgiebig, unterhielten uns, schwiegen und realisierten, dass wir angekommen waren, Hin und wieder klebte ich auch Tiersticker mit meinem Sohn in ein Album.
Warum weg?
In den letzten Jahren, auch angefeuert durch die globalen und regionalen Veränderungen der Erde und Weltgemeinschaft, habe ich viel über mich erfahren: Dass es sich nicht lohnt, auf die eigene Sehnsucht zu verzichten.
Ich liebe die Sonne, besonders das Licht im Mittelmeer. Wenn Du das kennst, weisst Du wovon ich spreche. Da kann ein Tag in Deutschland noch so schön sonnig sein, es ist einfach nicht das Gleiche.
Mein Gemüt und meine ganze Verfassung leiden unter den Herbst- und Winterzeiten in Deutschland. Ich habe schon vieles versucht: homöopathisches Gold (Aurum) hat immer mal wieder kurzfristig geholfen, Tageslichtlampen, Nahrungsgänzung (Vitamin C und D), tägliches Walken (manchmal mehrmals am Tag), Johanniskraut und einiges mehr.
Für mein ganzes System bedeutet es eine ziemliche Anstrengung einen kompletten Winter zu "überstehen". Ständig mehrere Schichten anziehen und am Nachmittag beginnt es um 16 Uhr zu dämmern.
Diese Sonne, dieses Licht ist Teil meiner Sehnsucht. Das Meer, der ewig blaue Himmel, auch das alles Teil meiner Sehnsucht.
Ich habe sie lange genug nicht wahrgenommen und auch teilweise unterdrückt.
Von unterdrückter Sehnsucht und was unsere Ahnen damit zu tun haben
Das will ich Dir erklären: wenn ich gerade diese Zeilen schreibe, meldet sich eine Stimme in mir, die mir subtil bis stark einzureden versucht, was für ein Warmduscher ich bin und "dass ich mich doch mal nicht so haben soll". Lange genug habe ich diesen Stimmen Glauben geschenkt, bin ihnen treu geblieben und habe das "sich zusammenreissen" und "durchhalten" als Tugend verstanden.
Mittlerweile verstehe ich mich und verstehe, woher diese innere Haltung kommt. Es hat auch etwas typisch Deutsches: schliesslich hat Opa auch nicht rumgejammert, damals 1942 in Stalingrad bei -40 °C.
Was an dieser Stelle wie eine Scherz klingt, ist keiner. Hier spüre ich, wie deutlich noch unsere Ahnen nach uns greifen. Ich denke, dass wir alle ein Thema mit uns tragen, was darauf wartet erlöst zu werden.
Wo folgst Du unbewusst Annahmen, die sich deine Ahnen über das Leben gemacht haben?
Was passiert wenn Du nicht dein Leben lebst
Die alten Stammesgesetze, die in Teilen unseres Gehirn und Nervensystems abgespeichert sind, basieren auf Treue und Solidarität zum eigenen Stamm. Das ist tief in unseren epigenetischen Wurzeln drin. Noch heute profitieren wir auch in der modernen Gesellschaftt davon. Und doch ist es veränderbar. Das erfahre ich gerade. Dieser Prozess der Veränderung benötigt Bewusstsein, Klarheit und Mut. Wenn Du dir nicht bewusst bist, welchen Regeln Du automatisch durch Geburt, Abstammung, Herkunft und sozialem Kontext verpflichtet bist, wirken sie in dir. In allen von uns. Die Konsequenz ist, dass DU vielmehr ein Leben lebst, was auf den Annahmen und Grundsätzen Deiner Ahnen gründet und nicht auf Deinen eigenen Erfahrungen und selbst gemachten Ideen vom Leben, den Menschen und der Welt. Du schaust darauf, wie deine und unsere Ahnen darauf geschaut haben. Daher kommen so Sätze wie: "Das haben wir schon immer so gemacht und das wird auch weiter so gemacht."
Für mich war es überfällig, diese Treue zum Aushalten im Winter zu durchbrechen, nur weil es andere auch so machen. Ich gebe mir die Dnge, die ich brauche um in meiner Kraft und Liebe zu kommen.
Und jetzt?
Jetzt sitze ich gerade hier und schreibe diesen Artikel um ihn mit dir zu teilen. Ich spüre Freude. Ich bin umgeben von wundervollem Licht und toller Natur. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich viel Grün und viel Blau. Himmel überall. Ich habe die Möglichkeit mich hier neu und frei zu erfahren und diese Zeit zu geniessen. Mir Gutes zu tun und die Beziehung zu mir zu heilen und zu pflegen. Veränderungen anzugehen, neue Gewohnheiten zu installieren und im Hier und Jetzt zu sein, so oft ich es kann. Ich freue mich.
Übrigens, wir sind eine ganze Weile hier, bis Mitte Mai. Immer wieder sind wir auch in Wannweil in Deutschland.
Telefonisch erreichst Du mich unter 004917621830756.
Nachfolge oder die schädliche Treue zur Sippe
In der systemischen Arbeit gibt es seit einer Weile den Begriff der Nachfolge. In Aufstellungen ist immer zu beobachten, dass Menschen anderen Menschen in deren Schicksal folgen. Das kann zu skurrilen Phänomenen im realen Leben führen, ich habe schon mit Menschen gearbeitet, deren Anliegen es war den Familienschwur zu brechen bzw. das Familienschicksal zu durchbrechen: sein Vater, sein Grossvater waren beide jeweils im gleichen Alter gestorben, dazu noch ein Cousin von ihm. Zufall? Noch spannender wird es wenn wir hören, dass alle durch Herzprobleme gestorben sind. Spooky! Wir erleben in der Aufstellung dann oft wenn die betreffenden Stellvertreter miteinander in Kontakt gehen, eine Art Sog zueinander. Die Lebenden folgen den Toten in ihrem Schicksal nach. Wenn wir diese inneren Bewegungen betrachten, werden Erkrankungen, Depressionen, Suizidverlangen, Unfallneigung und einiges mehr plötzlich verständlich.
"Frieden heisst es darf gewesen sein. Abschied heisst, es war." (Bert Hellinger)
"Nachfolge wird getrennt durch die Bewusstmachung der Seelenverbindung. Du kannst beruhigt gehen, wenn Du siehst, dass ihr verbunden seid." (Fabian Strumpf)